TOM I A-AST: 780 s., 1928 r.
TOM II ASU-BLA: 792 s., 1929 r.
TOM III BLE-CHE: 776 s., 1929 r.
TOM IV CHI-DOB: 824 s., 1929 r.
TOM V DOC-EZ: 784 s., 1930 r.
TOM VI F-GAR: 792 s., 1930 r.
TOM VII GAS-GZ: 796 s., 1930 r.
TOM VIII H-HZ: 796 s., 1931 r.
TOM IX I-KAS: 784 s., 1931 r.
TOM X KAT-KZ: 800 s., 1931 r.
Der Große Brockhaus (Untertitel: Handbuch des Wissens in zwanzig Bänden) ist ein in seiner 15., völlig neubearbeiteten Auflage von 1928 bis 1935 im F.A. Brockhaus Verlag zu Leipzig erschienenes, mehrbändiges allgemeines Lexikon. Wegen seiner Entstehungszeit wird diese Auflage gelegentlich auch als „Weimarer Brockhaus“ bezeichnet. Eine nationalsozialistisch gefärbte, 1939 begonnene zweite Ausgabe kam aufgrund der Kriegsereignisse über den ersten Band nicht hinaus.
Das Erscheinen des letzten Bandes der 14. Auflage im Jahr 1897 und den Beginn der 15. Auflage des Brockhaus’ Konversations-Lexikon 1928 trennen gut 30 Jahre, bedingt durch den Ersten Weltkrieg. Konkrete Vorbereitungen für die Erarbeitung der 15. Auflage konnten aufgrund der sich dem Krieg anschließenden, wirtschaftlich äußerst schwierigen Inflationszeit dann erst 1925 beginnen.
Die erste Ausgabe des 20-bändigen Grundwerks wurde 1935 beendet. Geo- und wirtschaftspolitisch sowie demographisch beschreibt das Lexikon bis 1933 die im Ergebnis des Versailler Vertrages nach dem Ersten Weltkrieg insbesondere für Europa und Deutschland entstandene neue Situation mit veränderten Staatsgrenzen und gewandelten politischen Strukturen. Nach dem Untergang von jahrhundertealten Monarchien waren auf den Landkarten neue, zumeist parlamentarisch regierte Staaten, neben Deutschland und Österreich, auch Polen, die Tschechoslowakei, die baltischen Republiken oder die Sowjetunion, zu finden.
Ausführliche Artikel zum schon weit entwickelten Kraftfahrzeug, dem Schiffs- und Flugzeugbau, dem Eisenbahnwesen oder dem noch an seinem Beginn stehenden Rundfunk lieferten dem Leser umfassende Informationen über den damals erreichten beachtlichen Stand von Wissenschaft und Technik. Die mehrseitige Abhandlung mit einer Vielzahl von Illustrationen über die Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre auf ihrem Höhepunkt befindliche zivile Luftschifffahrt ist so in keiner früheren oder späteren Brockhaus-Ausgabe zu finden. Und schließlich dokumentieren die u.a. für alle größeren Städte Deutschlands und Europas vorhandenen detailgetreuen Stadtpläne, häufig mit Straßenverzeichnissen ergänzt, einen Bebauungszustand, der nur wenige Jahre später in den Bombardements und den Gefechten des Zweiten Weltkrieges zur Makulatur werden sollte.
NS-Einflüsse halten sich beim Grundwerk dieser Ausgabe in Grenzen. Die Redaktion wehrte sich lange erfolgreich gegen jede Einmischung von außen. Leichte nationalsozialistische Einflüsse werden erst in den letzten beiden, nach der Machtergreifung der Nazis erschienenen Bänden (Tou-Wam und Wan-Zz) spürbar. Es mussten aber auch Kompromisse gemacht werden: Unliebsame Stichwörter wurden so zwar nicht generell unterdrückt, aber neben erstaunlich liberalen, ja positiv besetzten Einträgen (Rahel Varnhagen, Zionismus) stehen doch auch abfällige, politisch gefärbte Äußerungen: Bei Kurt Weill heißt es etwa, er bevorzuge eine primitive Liedform, oder es wird Arnold Zweig als „zersetzend“ charakterisiert.
Der im Herbst 1935 erschienene Ergänzungsband (Band 21) sorgte für die „linientreue“ Korrektur des bisherigen Lexikoninhalts. Ausführlich werden die neu geschaffenen Strukturen und Institutionen des NS-Staates und der NSDAP als alleinherrschender Partei beschrieben, ebenso die nationalsozialistische Ideologie und ihre Exponenten. Die im Ergebnis des NSDAP-Reichsparteitags von 1935 erlassenen sog. Nürnberger Gesetze zur Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung finden ihren Niederschlag bei einer Vielzahl von Stichwörtern (z. B. Arierparagraph, „Juden“, Rassenhygiene). Der Band spiegelt auch die rigorose Kulturpolitik der Nazis wider, wenn etwa bei Heinrich und Klaus Mann ihre Ausbürgerung – so auch bei Franz Pfemfert – und ihre gegen das NS-Regime gerichtete schriftstellerische Tätigkeit erwähnt wird, wohingegen bei Thomas Mann neben der wertungsfreien Erwähnung seines damals neuesten Werkes Joseph und seine Brüder lediglich sein neuer schweizerischer Wohnort in Küsnacht angegeben wurde. Die Machthaber hofften noch auf seine Rückkehr nach Deutschland und ließen das Ausbürgerungsverfahren deshalb bis 1936 ruhen.
Wenn auch der größte Teil des Ergänzungsbandes vom nationalsozialistischen Geist durchdrungen ist, enthält er aber auch wertvolle Resümees zur Weimarer Republik, wie etwa den ausführlichen Artikel über den „Bubikopf“, und Aktualisierungen aufgrund von Entwicklungen, die seit der erstmaligen Aufnahme eines Stichworts eingetreten (Fernsehen, Flugzeug) oder die völlig neu waren (Elektronenmikroskop, Reichsautobahnen).
! Uwagi:
Oprawy wytarte, zabrudzone, pożółkłe, naddarte na grzbietach i krawędziach. Brzegi stron zakurzone. pożółkłe i zabrudzone. Strony pożółkłe. Książki posiadają adnotacje i sygnaturę poprzedniego właściciela. Bloki spójne i druki zachowane w dobrym stanie.